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Flaschenpost N°1

01.03.2017

Streifen sind nicht einfach nur Streifen...

Streifen sind ein Gefühl von Meer, Sonne, salziger Luft, dem Geschmack von Rotwein & Käse. Streifen erinnern uns an den Duft von Sonnenmilch, Strandkörbe, kreischende Möwen, dass rauschen der Wellen & an lachende Kinder die sich im Sand tummeln. Streifen lassen unsebenso an die französische Riviera - wie auch an die Nordsee denken. Streifen sind das Gefühl von Sommer & Ferien. Sie erinnern uns aber auch an die Roaring Twenties, den Rock and Roll der 50er & die Pariser Bohème der 60er Jahre. Sie strahlen Freiheit, Unabhängigkeit & Rebellion aus. Sie wirken nostalgisch, sportlich, cool & individuell zugleich - oder auch glamourös bis ikonisch & klassisch.

Wir haben uns gefragt, was es mit dem Phänomen Streifen auf sich hat & haben uns auf Spurensuche begeben.

Eine kleine (Kultur)Geschichte der Streifen...

Was wir meinen mit Streifen zu verbinden, verbinden wir eigentlich mit dem "Breton-Shirt". im Deutschen ist dieser Begriff allerdings weniger bekannt. Wir würden ein gestreiftes Oberteil wohl eher als Ringel-Shirt oder Matrosenhemd bezeichnen.

Beide Namen verweisen gleichermassen auf die Herkunft des Klassikers: Im 19. Jahrhundert wurde das "Breton-Shirt" von Matrosen der französischen Marine getragen. 21 Streifen hatte es damals. Zum einen, um über Bord gegangene Männer schneller in den Wellen zu erkennen, zum anderen als Symbol der 21 glorreichen Siege Napoleons.

Kein Wunder also, dass Streifen uns ein Gefühl von Freiheit geben. Es war Coco Chanel, die den Look & das Lebensgefühl der Seemänner schließlich auch für Frauen salonfähig machte, als sie 1917 eine maritime Kollektion entwarf. Zum Symbol des Lifestyles wurden Streifen spätestens ab den 30er Jahren, als sich in Saint Tropez sowohl die französische als auch die amerikanische Elite à la Great Gatsby tummelte.

Dem Streifen-Shirt haftete etwas ganz Besonderes an, es war sportlich, aber auch elitär. So entstand erstmalig das unverkennbare Feeling! Streifen = Freiheit, Nobles, Klassik, Franzosen, Amerikaner, Kult, Legenden, Unkonvenzionell, Einfach & Stilvoll. Nochmal geprägt wurde das Kultshirt in den 1960er Jahren & wieder in Frankreich.

Die Pariser Avantgarde - Intellektuelle & Künstler im Dunstkreis von Sartre & Picasso, trugen es als Ausdruck von Rebellion. Aber nicht nur in Paris, auch in den USA wurde es zum Lieblingsteil eines bekannten Künstlers von Andy Warhol himself. Seine Muse Edie Sedgwick kleidete er in Streifen ein, ebenso wie die Künstler von The Velvet Underground sowie Lou Ree und John Cale, deren Produzent er war.

Ikonisch wirken Streifen wohl deshalb, weil sie in allen Jahrzehnten von verschiedensten Hollywoodstars getragen wurden, wie zum Beispiel von James Dean, Marilyn Monroe & Audrey Hepburn. In den 90er Jahren haftete dem Streifenshirt längst schon seine typisch französisch-lässige, leicht verruchte Wirkung an.

Mit eben genau diesem Image spielten die Fotografen Helen & Stephane als sie Jean Paul Gaultier im Breton-Shirt für ein Buchcover fotografierten. Das Foto sollte das berühmteste Bild werden, das die Welt je von Gaultier gesehen hatte. Gaultier war es auch, der dem Shirt zum Kultstatus verhalf, als er seinen bekanntesten Parfumflacon "Le Male" damit zierte. Zusammen mit Doc Martens & gebleichten Haaren wurde es zum Outfit der Popkultur der 90er Jahre.

Das Musthave kann man auf unterschiedlichste Art & Weise tragen, sportlich, locker & cool oder romantisch & Ladylike. Besonders gut macht es sich natürlich im Sommerurlaub.

Fazit: Ob klein oder groß, alt oder jung, Landei oder Grossstädter, Kind, Frau oder Mann, Bohèmian oder Punk, Vintage oder Fashionlover, Streifen sind für alle etwas!

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